
Auf dem 686 m hohen Donnersberg in Rheinland-Pfalz erstreckte sich von etwa 130 bis 60/50 v. Chr. eine keltische Großstadt (lateinisch: Oppidum). Sie war der Zentralort für das gesamte Umland in der Rheinebene. In dominanter Position über dem Rheintal gelegen, gehörte diese Stadt zu den größten keltischen Siedlungen nördlich der Alpen.
Vom einstmaligen Oppidum sind nur die Reste der imposanten Mauern erhalten geblieben. Die Befestigung ist insgesamt 8,5 km lang und umfasst eine Fläche von 240 Hektar. Die Mauern waren
ursprünglich bis zu 4 Metern hoch. Sie bestanden aus einer ohne Mörtel in Trockenbautechnik aufgesetzten Frontmauer aus dem auf dem Berg anstehenden Rhyolithgestein und einem dahinter
angeschütteten Wall aus Erde und Steinen. Oben bekrönte ein hölzernes Schanzwerk die Mauer.
Während die Westhälfte des Innenareals wohl größtenteils unbebaut blieb und eher als Viehweide oder Ackergelände diente, war das Ostwerk zeitweise von mehreren tausend Menschen bewohnt. Später wurde die Siedlungsfläche im Ostwerk durch den Einbau einer weiteren Mauer (sog. „Zwischenwall“) verkleinert.
Als die Stadt aufgegeben wurde, zerfielen die Mauern in ihrem oberen Bereich. Der Erdwall überschüttete die noch stehenden Reste der Steinmauern und bildet heute den „Keltenwall“.
Im Innern des Walls (und das ist bisher einmalig) befindet sich eine „Viereckschanze“ oder auch „Keltenschanze“ genannt.
Die Kelten bewegten über 200.000 Kubikmeter Felsgestein. Das ist vergleichbar im Arbeitsaufwand des Hunnenrings von Otzenhausen.