In dieser Präsentation geht Howard Crowhurst auf eine Reihe von faszinierenden Details der Himmelsscheibe von Nebra ein. Er betrachtet geometrische und mathematische Prinzipien in der Konstruktion der Scheibe.
Zur Einführung nennt er die Hauptelemente auf der Scheibe: die Sonne, der Mond, die Sterne, die „Arche“ und natürlich die Plejaden. Es wird daran erinnert, dass das Gold aus Cornwall stammt und die Bronze aus Österreich. Ein sehr aufwendiges Projekt, welches ca. 1600 Jahre vor Christi entstand.
Dass die Himmelscheibe ein Kalender ist, wird allgemein anerkannt. Aber die Scheibe kann viel mehr als nur die Sonnenwenden vorhersagen.
Himmelsscheibe & Tzolkin Kalender
Signifikant sind die beiden Horizontbögen, welche spezifisch für den Fundort Nebra sind. Der Horizontwinkel beträgt 82 Grad. Die beiden oberen Endpunkte der Bögen markieren die Sonnenauf- und untergänge zur Sommersonnenwende, die beiden unteren jene zur Wintersonnenwende. Zur Mittelaxe beträgt der Winkel jeweils 41 Grad.
Aus dem Verhältnis 41 Grad lässt sich ein Rechteck ableiten, welches 56 perfekte Quadrate in 7 Reihen und 8 Spalten hat und 21 cm x 24 cm misst. Über eine Tan-Funktion errechnet sich der Durchmesser der Scheibe von 31,89 cm.
Die Horizontbögen spiegeln das Jahr mit seinen 365 Tage wider: Von der Sommer- zur Wintersonnenwende und wieder zurück mit jeweils 182,5 Tagen. Wie man sieht kommen in den Horizontbögen zwischen den Außenlöchern 9 Abschnitte zustande. Wenn man diese als Zähler nimmt, erhält man 20,27 Tage pro Abschnitt. Das erinnert stark an den Tzolkin Kalender mit seinen 20 Tagen. Zufall?
Heilige Geometrie
Es gibt eine Reihe verblüffender geometrischer Formen. Zum Beispiel findet man ein 3-4-5 Dreieck in verschiedenen Bezügen. Diese Form von Dreieck ist durch den Satz des Pythagoras (3²+4²=5²) von großer Wichtigkeit. Sollten Teile der Konstruktion der Scheibe bewusst mit dieser wichtigen Relation konzipiert worden sein? Noch interessanter ist die Geometrie der „Arche“. Wie auf dem Bild unten zu sehen ist, ergeben die Winkelbezüge der Arche 137,5 Grad. In der 360 Grad Geometrie ergibt sich eine Differenz von 222,5 Grad. Das Verhältnis ist 1,618 – der Goldene Schnitt. Zufall?
Kalender für Mars, Venus und Merkur?
Die Scheibe hat 39 Löcher am Rand. Warum nicht 40 oder eine andere Zahl? Wie oben schon genannt, lässt sich das irdische Jahr, in 20er Schritten einteilen, wenn man den Horizontbögen folgt.
Aber auch die Mars-Opposition (Linie: Sonne-Erde-Mars) lässt sich damit berechnen in 39 x 20 Tagen = 780 Tage.
Der Venus-Zyklus von der Erde aus gesehen lässt sich mit 39 x 15 Tage = 585 Tage messen. Der eigentliche Wert ist 584 Tage.
Für das irdische Merkurjahr von 116 Tagen misst man 39 x 3 Tage.
Und sollte man einen Schwangerschaftsverlauf messen wollen, so sind das 39 x 7 Tage = 273 Tage.
Sind die 39 Löcher also Zufall? Funktionieren diese kalendarischen Verhältnisse auch mit anderen Zahlen? Über welches Wissen verfügten unsere Vorfahren vor 3600 Jahren wirklich?